Lehrunterstützung für Neue Medien
Ein Projekt im Rahmen des BMBF-Projektes
'Mobile Campus' an der Universität Bremen, Fachbereich Erziehungs-
und Bildungswissenschaften
Wissenschaftliche Leitung: Prof.
Dr. Ursula Carle
Projektmanagement: Sandra
Frommeyer
Projektmitarbeiterin: Ilona
Rother, MA
Projektlaufzeit: 01. Oktober 2002 bis 31. Dezember 2003
Ausgangssituation und Schwerpunkte des Projekts:
Zu Beginn des Projekts, im Oktober 2002, gab es im Studiengang Primarstufe
noch keine virtuellen Lehrangebote. Der größte Engpass bestand
in der Ausbildung der Lehrenden für die hochschuldidaktische Nutzung
des Internet. Aus diesem Grund wurde Sandra Frommeyer für dieses
Projekt gewonnen, die an der Universität Wien ein Konzept zur Ausbildung
von LehrbegleiterInnen entwickelt hatte. Lehrbegleitung war einer der
beiden Schwerpunkte des Teilprojektes Mobile Campus' am Fachbereich
12.
Der zweite Schwerpunkt ergab sich aus der steigenden Studierendenzahl.
Engpässe bei der Zulassung zu Lehrveranstaltungen, in der Lehre selbst
und in der veranstaltungsbegleitenden Information der Studierenden lenkten
den Blick auf Möglichkeiten selbstgesteuerten Studierens. Die in
studentischer Regie betriebene GrundSchulWerkstatt war zwar noch nicht
für virtuelle Arbeit ausgestattet. Die Studierenden hatten jedoch
bereits ein Konzept entwickelt, wie die GrundSchulWerkstatt sich am Projekt
beteiligen könnte. Ilona Rother, die bisher für die Ausbildung
der Teaching Assistants in der GrundSchulWerkstatt zuständig war,
konnte für diesen Part des Projekts engagiert werden.
Für die Entwicklung der beiden Schwerpunkte Lehrbegleitung'
und selbstgesteuertes Studieren' wurden solche Veranstaltungen im
Studiengang Primarstufe ausgewählt, die möglichst viele Studierende
möglichst früh erreichen. Folgende sollten in die Entwicklung
einbezogen werden:
- Die GrundSchulWerkstatt
Die GrundSchulWerkstatt verfolgte im Rahmen des Projekts das Ziel, den
Studierenden Erfahrungsspielräume zu eröffnen, in denen sie
herausfinden sollten, wie die Arbeit mit mobilen Notebooks in offene
Unterrichtsprojekte integrierbar ist.
- Die
Integrierte Eingangsphase Lehrerbildung (IEL)
In der Integrierten Eingangsphase Lehrerbildung werden die 160 bis 200
Studienanfänger jeweils im Wintersemester in das Lehramtsstudium
eingeführt. Die Veranstaltung (6 SWS) besteht aus einem Plenum,
Tutorien und den Begleitveranstaltungen zu schulpraktischen Studien
in Grundschulen. Die IEL wird von einem Team von Hochschullehrerinnen,
Tutorinnen und Mentorinnen betreut. Alle Teile der IEL sollen als Ganzes
die Studierenden mit dem Studienangebot und der schulpraktischen Ausbildung
bekannt machen, Interesse wecken und zu einem selbstgesteuerten Lehramtsstudium
befähigen. Die Integrierte Eingangsstufe Lehrerbildung ist daher
der richtige Ort, um alle Studierenden eines Jahrgangs mit der Nutzung
des Internets und den Vorzügen der Notebook-Arbeit bekannt zu machen.
- Eine Vorlesung
Eine Vorlesung sollte unter Berücksichtigung collaborativen Lernens
in virtuellen - weitgehend selbstorganisierten - Lerngruppen durchgeführt
werden.

Projektverlauf
Hauptziel des Projektes war es angesichts der Ausgangslage, Lehrenden
aus dem Studiengang Primarstufe den Einstieg in die Arbeit mit Lernplattformen
zu ermöglichen und Studierende bei ihren ersten Schritten auf einer
Lernplattform zu unterstützen
Erste Maßnahme war der Aufbau eines Unterstützungs-Teams für
die Dauer der Projektlaufzeit, das Lehrenden und Studierenden bei der
Umsetzung von neuen Medien in der Lehre zur Seite stehen konnte. Das Unterstützungs-Team
bestand aus Studierenden und der Leitung des Studierenden-Teams. Es sollte
Konzepte und Materialien erstellen, auf die Unterstützungsteams nachfolgender
Jahrgänge zurückgreifen können.
Zum Aufbau des Unterstützungs-Teams wurden:
- drei Lehrveranstaltungen zur Rekrutierung und Basisausbildung von
studentischen LehrbegleiterInnen durchgeführt
- drei weitere Lehrveranstaltungen als Zusatzangebot zur Vermittlung
vertiefenden Wissens und Könnens (Lehrbegleitung, Einsatz von Open
Source-Software in der Schule) in der GrundSchulWerkstatt (GSW) angeboten
- laufend Beratungs- und Begleitungsgespräche für 20 Studierenden-Teams
geführt.
Zur Vorbereitung der Lehrbegleitung bekamen alle Lehrenden Informationen
über das Angebot. Mit den interessierten Hochschullehrerinnen fanden
intensive Vorbesprechungen statt, in denen die virtuelle Arbeit in die
Lehrveranstaltungsplanung eingebettet wurde.
Folgende Veranstaltungen erhielten eine Begleitung durch die studentischen
Teams:
im Wintersemester 2002/2003, parallel zur Qualifizierung der Teams
- die Integrierte Eingangsstufe Lehrerbildung mit 160 TeilnehmerInnen
(Dozentinnen: Ursula Carle, Anja Oettinger)
im Sommersemester 2003
- das Projekt "Schuleingangsdiagnostik" bestehend aus der
Vorlesung "Begabung, Entwicklung, Interesse" mit 80 TeilnehmerInnen
und Workshops zur Vorbereitung auf die Schulpraxis (Dozentin: Ursula
Carle)
- das Seminar "Elternarbeit, Elternberatung, Elternbildung: Konzepte
und ihre Bedeutung für die Sprachbehindertenpädagogik"
(Dozentin: Ursula Pixa-Kettner)
- das Seminar "Schriftspracherwerb" (Dozentin: Anja Oettinger)
- das Seminar "Zeitzugänge" (Dozentin: Brunhilde Marquardt-Mau)
In den Veranstaltungen im Sommersemester wurde als ein methodisch didaktisches
Vorgehen 'Versionenarbeit' eingeführt. Diese Methode integriert -
wenn alle methodischen Bausteine angewendet werden - Plattformmanagement
von Studierenden, Peer-Review-Techniken und Gruppenarbeit mit veröffentlichten
Versionen in Foren. Sie eignet sich für Veranstaltungsgrößen
mit bis zu 80 TeilnehmerInnen. Dazu war es erforderlich eine neue Plattform
einzusetzen, da FirstClass die notwendigen Funktionen nicht bietet. Die
Firma tomcom, Gesellschaft für Informationstechnologie mbH, Lindau
stellte uns dafür kostenlos ihre Dayta-Plattform zur Verfügung.
In der GrundSchulWerkstatt (GSW) mussten zunächst die technischen
Voraussetzungen für die virtuelle Arbeit aufgebaut werden. Dann wurden
drei neue Projektteams gebildet, die Studierenden aus den begleiteten
Veranstaltungen für selbstorganisierte Arbeitsprozesse beratend zur
Seite standen.
Sämtliche Maßnahmen wurden prozessbegleitend evaluiert. Das
Ergebnis ist im Abschlussbericht
dokumentiert.
Die entstandenen Materialien erhalten Sie hier:
Selbstlernmaterialien zum Einloggen
in den FirstClass-Server
(1. Projektabschnitt)
Leitfaden für die Vorbereitung
und Durchführung von Erstberatungsgesprächen (Lehrbegleitung,
2. Projektabschnitt)

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